Dein Glück schließt auch die ungeliebten Gefühle ein. Ich höre immer wieder Menschen, den Zustand unserer Gesellschaft analysieren und ich höre Aussagen wie: »Die Menschen sind zu geizig. Die Menschen sind zu gierig. Die Menschen sind zu egoistisch. Die Menschen sind zu unsozial. Die Menschen sind unfähig, sich zu integrieren.« Und nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein als die Analyse dieser Symptome. Sie sind nur das Ergebnis und nicht die Ursache für den Zustand, in dem wir uns befinden. 

Der Grund für Dysfunktion und dysfunktionale Menschen liegt nicht an unseren negativen oder schlechten Eigenschaften. Diese negativen Eigenschaften treten nur dann auf, wenn wir unglücklich sind und wenn wir nach einer Lösung in der Zukunft suchen und das ist ein Riesenproblem, weil es in der Zukunft kein Glück geben kann, weil die Zukunft niemals kommt. Du hast die Zukunft noch nie erlebt, das Einzige, was du jemals erlebt hast, ist dieser Moment. Wir haben die Freude und damit den Sinn aus unserem Dasein gestrichen und in eine hypothetische Zukunft verlegt, die niemals eintreten wird und weil wir in diesem Moment keine Freude empfinden und kein Glück fühlen, haben wir es in die Zukunft projiziert und arbeiten mit Hoffnung. Wir wollen unsere Hoffnung nicht verlieren, aber dadurch dass wir sie in die Zukunft verlegen, können wir das, was wir verloren haben, niemals erreichen. 

Ein Mensch, der zufrieden ist, hat keine Zeit für Geiz, Gier, Egoismus. All diese Eigenschaften kommen nur daher, dass wir Hoffnung auf die Zukunft haben. Wenn du jetzt schon zufrieden bist, hast du keine Gier, keinen Geiz. Du denkst nicht, du musst ganz viel ansammeln, um dann in der Zukunft viel zu haben. Das bedeutet nicht, dass du nicht sammeln kannst, aber nicht mit Geiz und Gier. Fülle begleitet einfach dein Leben, aber eben auch unter allen Umständen, selbst dann wenn du nichts hast. Was ja nicht stimmt, denn du hast immer und für immer diesen Moment. Den kann dir niemand nehmen, noch nicht einmal du dir selbst. Du kannst ihn dir nur versauen durch Hoffnung und Zukunftsgedanken. 

Wir sind nur deshalb dysfunktional, weil wir nicht bereit sind, uns das zurückzuerobern, was wir verloren haben — und das ist ein Leben in diesem Moment.